Biokraftstoff aus toxischem Abwasser
Nachdem die Wheal-Zinn-Mine in Cornwall 1992 von der britischen Regierung stillgelegt worden ist, sind jährlich knapp 2,5 Millionen Euro (2 Millionen Pfund) dazu notwendig. Bislang werden diese Kosten vom Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländlichen Angelegenheiten getragen, das für die Reinigung und die Bekämpfung dieser umweltschädigenden Auswirkungen verantwortlich ist.
Denn die Verunreinigung in der Umgebung der gefluteten Mine in der Nähe von Truro müssen verhindert werden. Ausschlaggebend für die Verschmutzung sind in erster Linie die Schwermetalle, die das Wasser in der Mine toxisch machen und das gesamte Umland gefährden. Um dies zu bekämpfen wurde nun ein zukunftsweisendes Forschungsprojekt von der sogenannten GW4 Alliance gestartet.
Die GW4 Alliance ist ein Zusammenschluss der Universitäten von Bath, Bristol, Cardiff und Exeter mit dem Plymouth Marine Laboratory (PML), der Coal Authority sowie der Abfallwirtschaftsgruppe Veolia. Ziel des Forschungsvorhabens ist es zum einen die im Minenwasser enthaltenen Schwermetalle mit Hilfe von Algen herauszufiltern und zum anderen gleichzeitig aus diesen geernteten Algen Biokraftstoff herzustellen. Das wäre ein Durchbruch in zweierlei Hinsicht, wenn das Projekt erfolgreich wäre und auf weitere Minen übertragen werden können: Umweltschutz und Herstellung regenerativer Energie. Aber noch ist das Projekt in einem sehr frühen Stadium, so dass noch eine Menge an Forschungsarbeit bevorsteht, um die ersten Erfolge wissenschaftlich nachzuweisen.
Momentan ist die Allianz dabei zu untersuchen, ob die Algen bei der Beseitigung schädlicher Stoffe wie Arsen und Cadmium aus dem Grubenwasser wirksam sind. Anschließend wollen die Forscher daran arbeiten die Algen in eine feste Form zu bekommen, so dass die Schwermetalle herausgefiltert und für den Einsatz in der Elektronikindustrie recycelt werden können. Der verbleibende Abfall soll dann dazu verwendet werden, um Biokraftstoffe zu machen.
Dr. Chris Chuck von Zentrum für nachhaltige Chemische Technologien der Universität Bath beschreibt dies als Win-Win-Lösung, wenn verunreinigtes, toxisches Wasser herangezogen wird, um wertvolle Metalle, sauberes Wasser und einen regenerativen Brennstoff herzustellen.
Anfangs war das Projekt zur Sanierung von saurem Wasser mit Hilfe von Algen gedacht und im Fokus der Wissenschaftler stand das Schilf in den überfluteten gebieten rund um die Mine. Doch dann viel das Interesse der Forscher auf die Algen, die sich auf dem Schilf gebildet hatten. Sie erkannten die besonderen Eigenschaften, die bei der Absorption der toxischen Substanzen im Wasser vielversprechend zu sein schienen. Sie prüften diese Eigenschaften der Algen und machten es sich zur Aufgabe, diese Eigenschaften ausführlich zu erforschen.
Quelle und weiterführende Informationen: GW4-Alliance, Centre for Sustainable Chemical Technology der University of Barth