Der Bollerwagen mit Elektro-Allradantrieb – das perfekte Gadget für die Vatertags-Wanderung
Nachdem im kleinen Bundesland Saarland einst das Grillen mit dem Schwenker revolutioniert wurde, setzen Studenten der Universität des Saarlandes nun neue Standards für die traditionelle Vatertags-Wanderung. Zusammen mit Professor Matthias Nienhaus, Inhaber des Lehrstuhls für Antriebstechnik, haben sie einen herkömmlichen Bollerwagen mit Elektro-Allradantrieb aufgemotzt. Auf diese Weise spielen Lasten zukünftig keine Rolle mehr, wenn es am Vatertag oder auch an anderen Feiertagen im Frühsommer in die Natur geht und es den ein oder andere Vorrat zu transportieren gilt. Auf jeden Fall ein super Innovation für den Sommer!
An dieser Stelle wird sich wohl mancher fragen, was daran so besonders ist, hatten sicher schon Millionen von Hobbybastlern eine ähnliche Idee. Das Besondere an dem Elektro-Allradantrieb des herkömmlichen Bollerwagens ist jedoch die Kommunikation zwischen den Elektromotoren und dem Handgriff, der mit Hilfe von verschiedenen Sensoren relevante Informationen sammelt, diese auswertet und entsprechende Signale an die Elektromotoren in den vier Rädern weiterleitet. So dient beispielsweise der Winkel, in dem der Handgriff zum Wagen steht, als ein Indikator mit welcher Kraft der Bollerwagen gerade gezogen wird. Aber auch die Informationen aus den Rädern dienen dazu die Zugkraft zu berechnen. Allein anhand der Messdaten aus den Elektroantrieben der Räder weiß das System, in welcher Position die Räder stehen und mit welcher Kraft der Antrieb läuft.
Die gesammelten Informationen werden im Gehirn des Systems, einem Microcontroller an der Unterseite des Wagens, zusammengeführt und weiterverarbeitet. In Sekundenbruchteilen berechnet der Microcontroller in welchen Rädern die Elektroantriebe mit welcher Leistung eingeschaltet bzw. zugeschaltet werden sollen. Dabei lassen sich alle vier Räder gezielt einzeln ansteuern, erklärt Sergej Fabich, einer der Studenten aus dem Projektteam. Die Räder mit dem integrierten Nabenmotor stammen vom Partnerunternehmen Wellgo Gerätetechnik und sind Bestandteil eines zweirädrigen Golf-Caddys. So bestand die größte Herausforderung der Studenten darin, dass für zwei Räder ausgelegte System auf vier Antriebsräder zu erweitern. Ein gar nicht so leichtes Unterfangen, mussten die Tüftler dazu in den programmierten Code der Antriebe eindringen und überarbeiten.
Die Besonderheit an dem gesamten Konstrukt ist jedoch die Nutzung der Elektromotoren an sich. So erforscht Professor Matthias Nienhaus der Saar-Uni in seinem Spezialgebiet intelligente Motoren, die ohne zusätzliche Sensoren selbstständig Messdaten liefern. Auf diese Weise wird der Motor selbst zum Sensor, ein kostengünstiges und zugleich leistungsfähiges Verfahren. Die so gewonnenen Messdaten können dann genutzt werden, um den Antrieb gezielt und effizient anzusteuern oder auch um zu überwachen, ob der Motor ohne Störungen oder Verschleiß einwandfrei funktioniert liefern unter anderem Informationen darüber“, erläutert Professor Matthias Nienhaus.
Hilfreich hierfür ist insbesondere ein elektromagnetisches Feld, dessen Verteilung im Inneren des Motors ebenso analysiert wird, wie seine Veränderung während des laufenden Betriebs. Anhand der so gewonnenen Daten können die Forscher Rückschlüsse führen, an welcher exakten Position der Motor bzw. das Rad stehen, ob Fehlfunktionen vorliegen oder gar Verschleißanzeichen erkennbar sind.
Für die Nutzer des Bollerwagens mit Elektro-Allradantrieb werden jedoch andere Fakten im Fokus stehen, nämlich der mühelose Transport von Bierkisten und Grillutensilien mit einem Handwagen, wenn es am 1. Mai oder am Vatertag auf die große Wanderung geht. Im Vergleich zu handelsüblichen Bollerwagen zum Beispiel von Amazon* sollte es mit dem eingebauten Elektro-Allradantrieb dann – mühelos aber gleichzeitig auch effizient – über jede Steigung an das erwünschte Ziel gehen. Wer nun Lust auf diese Innovation hat, kann den Bollerwagen unter anderem am saarländischen Stand auf der Hannover Messe bewundern. Dort wird er vom 25. Bis 29. April 2016 in Halle 2 zu sehen sein.
Weiterführende Informationen: Universität des Saarlandes
Realisierbarkeit
1.7
Marktchance
8.8
Nützlichkeit
7.2
Spaßfaktor
1.9
Will ich haben
7.1
Interressante Idee, schön währen große Räder(26´) für weniger Rollwiederstand und die den einsatz im Gelände möglich machen.
Leider sind dafür keine geeigneten Antriebe(20-30U/min) zu bekommen.
Realisierbarkeit
0
Marktchance
0
Nützlichkeit
10
Spaßfaktor
0
Will ich haben
0
für menschen, die alt sind, oder kein auto haben eine ideale möglichkeit ihre einkäufe nach hause zu befördern. auch zu denken an menschen die auf dem land und gelände mit steigung wohnen und einkaufen müssen. dringend erforderliche technik, lange überfällig. siehe: alte freuen zerren ihren einkaufstrolli auf dem land hinter sich her den berg hinaus zu ihrem haus… muss nicht sein! FÖRDERWÜRDIG!!!!!!!!!!